So wenig Sprache wie nötig?
Jetzt fragst du dich vielleicht: Warum so wenig Sprache wie möglich?
Ganz einfach: Weil unsere jungen Kinder noch keine Spezialist*innen im Multitasking sind und sie sich so besser auf das Gezeigte oder Gesprochene konzentrieren können. Nur so können sie die kleinen, aber feinen Wichtigkeiten gut beobachten, nachvollziehen und verinnerlichen. Ich kann z.B. während der Darbietung mit etwas schauspielerischem Nachdruck zeigen, dass ich besonders darauf achtgebe, dass der Badezusatz genau in der Badewanne landet.
Bei langen Erklärungen mit gleichzeitigem Vorführen wird der „Zauber“ und Funken einer Darbietung wohl eher nicht überspringen, und es kann schnell alles aus dem Ruder laufen.
Stell dir hingegen vor, du sagst nur: „Ich zeige dir jetzt, wie du den Badezusatz in das Wasser leerst.“ führst dann die Handhabung exakt und langsam aus und freust dich über die Seifenblasen, die entstanden sind. Und im Anschluss sagst du „Und jetzt bist du dran!“
Kinder lieben es, uns nachzuahmen, und du kannst mir glauben – sie werden versuchen, es dir gleichzutun 🙂
„Will ein Kind etwas ganz alleine tun, so strengt es sich an und ist voller Leben.“ Maria Montessori
Eines ist dabei noch wichtig zu verstehen: Es geht nicht darum, wenig zu sprechen, weil Sprache schlecht ist – im Gegenteil! – sondern es geht darum, dem Kind in dieser speziellen Situation gezielt die wichtigen Informationen in bestmöglicher Sprache zu präsentieren. Somit kann es diese während einer Darbietung mit der Handlung verknüpfen.
Umso genauer du die Handhabung zeigst und deine Sprache gezielt auf die wichtigsten Punkte lenkst, desto genauer wird es dir das Kind nachmachen.
Vielleicht verstehst du auch, warum wir deshalb in der Montessori-Pädagogik nicht korrigieren müssen, sondern bei Bedarf die Darbietung ganz einfach wiederholen oder einzelne Punkte erneut hervorheben.
Wo kann ich mir nun noch mehr Montessori-zu-Hause-Wissen aneignen?
Es gibt bereits einige Literatur und Videos zum Thema ‚Montessori zu Hause‘, die Erwachsenen helfen können, der kindlichen Entwicklung bestmöglich zu dienen.
Auf unserer Seite findest du z. B. die bekannten ‚Montessori zu Hause‘ Online-Kurse, die wir mit ganz viel Liebe und Empathie sowohl eltern- als auch kindorientiert entwickelt haben.
Der Online-Kurs ist zugleich auch ein großer Montessori-Elternratgeber, welcher gemeinsam mit den Verständnis-Fragen der Kursteilnehmer*innen und den Antworten von Saskia und Christiane, unentwegt wächst.
Mit dem Montessori zu Hause Kurs kannst du gebündelt all das Montessori-zu-Hause-Wissen erlangen, das du für deine Kinder brauchst – ohne langwierige Recherchen in verschiedensten Büchern und auf unzähligen Seiten.
Aller Anfang ist schwer
Und ja, aller Anfang ist schwer 😉
Wir Erwachsene neigen dazu, kreuz und quer zu denken, zu sprechen, zu gestikulieren und womöglich wippen wir nebenbei sogar noch im Takt zum Radiosong im Hintergrund.
Ich bin mir aber sicher, auch du kannst lernen, eine gute Darbietung zu geben.
Übung macht ja bekanntlich den Meister und wenn du darauf achtest, deine Sprache und deine Bewegung während einer Darbietung voneinander zu trennen, zusätzlich auch noch deine Bewegungen exakt und langsam ausführst, ja – dann fühlst vermutlich auch du den Zauber der Darbietung.
Im Englisch benutzt man übrigens das Wort ‚presentation‘. Darin steckt ‚present‘ – wir betrachten die Darbietung also als „Geschenk“ für das Kind.
Und das ist sie – in dieser von Stress bestimmten Zeit – doch wirklich!
© Birgit Salvenmoser, Dezember 2021
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